Die Gegenwart fest im Blick und die Weichen in die Zukunft gestellt. Unsere Schule steht momentan im Fokus öffentlichen Interesses. Aktuelle Kritikpunkte betreffen die Aufarbeitung eines Schulkonfliktes, der durch Gewaltvorwürfe gegen PädagogInnen unserer Schule öffentlich wurde. Alle Vorkommnisse wurden arbeitsrechtlich und disziplinarisch geprüft. Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst und haben uns auf einen Weg der internen, sachlichen Aufarbeitung begeben. Die große Aufgabe innerhalb der Selbstverwaltung einer Waldorfschule ist es, die bewusst flachen Hierarchien durch transparente Prozesse zu stützen und zu reflektieren. Im Zuge dessen wurden einzelne Schritte angestoßen, die in professioneller Begleitung durchlaufen werden:
- Im Bereich der Prävention: Erarbeitung eines Konzeptes mit Einrichtung einer Vertrauensstelle als niedrigschwelliges Angebot, um Konfliktpotential frühzeitig erkennen zu können. Darin enthalten sind mehrstufige Fortbildungen der KollegInnen.
- Im Bereich der Schulstruktur: Entwicklung der künftigen Zusammenarbeit innerhalb der Schulgemeinschaft, die das Fundament der Waldorf-Werte und des vereinbarten Zusammenlebens an der Schule zeitgemäß abbildet. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zum Beschwerdemanagement, sowie die Etablierung einer paritätisch besetzten Schulkonferenz.
- Im Bereich der Kommunikation: Aufarbeitung der Vergangenheit und Findung eines neuen Miteinanders, Schaffung von Gesprächsräumen, um das wechselseitige Eingehen auf die Bedürfnisse des Gegenübers wieder möglich zu machen. Hinzu kommt die Suche nach einem Schulsozialarbeiter, der die rein pädagogische Sichtweise auf das einzelne Kind und den Klassenverbund um den Blick auf die Lebenswelt der SchülerInnen und ihrer Familien erweitern soll. Erste positive Signale dafür, dass die Weichen richtig gestellt wurden und wir nun weiterhin an der Umsetzung arbeiten können, gibt es bereits. Dennoch muss das vertrauensvolle Miteinander täglich neu errungen und gut begleitet werden. Vorrangiges Ziel aller Bemühungen ist es, dass die Waldorfschule Weimar im Zusammenlernen und -leben auch in der Zukunft fest auf ihrem Wertekanon verankert bleibt. Unsere Schule hat in den vergangenen 30 Jahren seit der Gründung sehr erfolgreich junge Menschen in die Welt entlassen, die in einem Umfeld von humanistischen Werten die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer freien Persönlichkeit nutzen können und gern an ihre Schulzeit zurückdenken. Die Waldorfpädagogik basiert dafür auf einem sozialen Miteinander, das jeden einzelnen Schüler dazu befähigt, aus seiner Individualität heraus die Kraft zur Verantwortung in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft zu entwickeln.
Ansprechpartner für Medien:
Anett Jung
Geschäftsführerin
Vereinigung Waldorfpädagogik Weimar e.V.
Freie Waldorfschule
Klosterweg 8
99425 Weimar
anett.jung@waldorf-weimar.de
Jana Jost
Vorstandssprecherin
Vereinigung Waldorfpädagogik Weimar e.V.
Klosterweg 8
99425 Weimar
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