Unser Motive – Unsere Praxis

Schuleinführung an der Waldorfschule Weimar

Sprachen: Englisch und Russisch

Ab der 1. Klasse beginnen wir mit Englisch und Russisch als Fremdsprachen. Methodisch geht es dabei um die ganzheitliche Ansprache des Kindes mit Bewegung, Singen, Sprechen, Szenischem und gestalterischen Arbeiten rund um die Kulturkreise dieser Sprachen. Der Lehrer ist dabei Kulturträger und vermittelt vornehmlich einsprachig die lebendige Sprache, während das Kind eintauchen darf. Dabei findet unter anderem eine starke Gehörschulung und -entwicklung durch beide Sprachen statt. Der Unterricht ist in Epochen von 3- 4 Wochen einmal täglich in den unteren Klassen. Es lösen sich Englisch- und Russischepochen aufeinander folgend ab.

In der Mittelstufe ab der 5. Klasse sind die Klassen geteilt in Gruppen von ca. 15 Schüler*innen, um das individuelle Sprachenlernen mehr zu fokussieren. Später hat jeder Schüler statt Epochen ab der 6. Klasse in Englisch und in Russisch 3 Stunden pro Woche.

Die beiden Sprachen sind im Abitur mündliche oder schriftliche Prüfungsfächer. In der 12. Klasse entfällt das Russische für die Realschüler, das bis in die 11. Klasse von allen gelernt wird.

In der Regel gibt es die Möglichkeit, an einem Schüleraustausch mit Moskauer Waldorfschülern oder aus einer Dorf-Patenschule teilzunehmen oder einen individuellen Aufenthalt im russischsprachigen Ausland in die Schullaufbahn einzufügen.

Für das Englische wird angestrebt, möglichst im englischsprachigen Raum das  Sozialpraktikum mit 3 – 7 Wochen abzuhalten. Auch hier werden individuelle Auslandsaufenthalte in der Regel gerne ermöglicht.

Die beiden Fremdsprachen mit der obligatorischen Weltsprache Englisch und dem Russischen werden als für unsere Schüler in geeigneter Weise ergänzend angesehen: Das Russische lautlich und lexikalisch als „echte“ Fremdsprache mit hohem Potential an sprachlicher Stärkung von Gehör- und Gedächtniskräften steht ergänzend da zum vertrauteren, dem Deutschen ähnlicheren Englischen. Auch in ihrer grammatischen Struktur erlernen die Schüler*innen die gegenüber dem Deutschen verfeinerte Verbalgrammatik des Englischen und die dem Lateinischen an Komplexität vergleichbaren Nominalgrammatik des Russischen. Auch kulturell ist die Spanne zwischen dem europäischen Westen und Osten bereichernd für unseren Kulturkreis in der Mitte Europas. Besonders in Weimar sehen wir uns in der Verantwortung, sich verschiedensten Kulturen der Welt zu öffnen.

Naturwissenschaften und Mathematik:

Phänomenologischer Ansatz – Sokratische Erarbeitung – Erweiterbare Begriffsinhalte

Den Ausgangspunkt einer jeden Erkenntnisarbeit bildet die Erfahrung. So stehen auch im naturwissenschaftlichen Unterricht der Oberstufe stets Experimente, bzw. Experimentreihen am Beginn der Erarbeitung neuer Zusammenhänge. Im Allgemeinen werden daher jeden Tag neue Experimente vorgeführt oder von den Schülerinnen und Schülern selbst durchgeführt. In der Mathematik stehen an dieser Stelle Erfahrungen, die von den Schülerinnen und Schülern selber an der Bearbeitung umfangreichen Zahlenmaterials, etwa in Tabellen oder Aufgabenserien, oder an speziellen Konstruktionen gemacht werden können.

An den beobachteten Erscheinungen und Prozessen werden die fachspezifischen Begriffe gebildet, die es erlauben, Zusammenhänge in geeigneter Weise zu beschreiben. Dabei wird zunächst vor allem Wert darauf gelegt, dass die Begriffe so erarbeitet werden, dass ihre Inhalte sich charakterisierend herauskristallisieren. Diese qualitative Beschreibung und Durchdringung wird immer wieder bis in die quantitativ-formale Darstellung von Zusammenhängen fortgeführt. Dabei wird vielfach auf früher Erarbeitetes zurückgegriffen und die Begriffsinhalte werden so erweitert und umfangreicher. Die beschriebene phänomenologische Methode steht im Vordergrund, modellorientierte Ansätze treten besonders in der höheren Oberstufe daneben. Der Vergleich beider Methoden erlaubt es, auch erkenntnistheoretische Fragen anzureißen.

Der Unterricht findet vorrangig epochenweise statt. Die tägliche zweistündige Arbeit an einem Thema über jeweils drei oder vier Wochen ermöglicht es, die Arbeit kontinuierlich fortzuführen. Dies geschieht dadurch, dass die an einem Tag gezeigten Experimente oder am Zahlenmaterial gemachten Erfahrungen, am folgenden Tag im Unterrichtsgespräch die Grundlage für eine Erarbeitung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten bilden. Diese werden, vom Lehrer oder der Lehrerin fragend initiiert, von den Schülerinnen und Schülern im Unterrichtsgespräch selber geleistet. Die sokratische Methode verlagert das Hauptgewicht der Erkenntnisarbeit auf das selbstständige Denken und Urteilen der Klassengemeinschaft. Damit wird auch methodisch ein starkes Augenmerk auf ein wesentliches Ziel des naturwissenschaftlich-mathematischen Unterrichts gelegt- die Ausbildung des eigenständigen Denk- und Urteilsvermögen der Jugendlichen.

Im Fach Mathematik gibt es neben den Epochen wöchentliche Übstunden.

Das Fach Mathematik wird sowohl beim Realschulabschluss, als auch beim Abitur schriftlich geprüft (im Abitur auf grundlegendem Anforderungsniveau). Im Abitur wird darüber hinaus mindestens eine Naturwissenschaft geprüft.

  • Weitere Informationen folgen in Kürze.

Solo-Abschluss in der 11.Klasse: In dem 11.Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf den individuellen Arbeiten der Schüler. In dem ersten Hälften des Schuljahres bereiten die Schüler den Solo-Abschluss vor. Dazu suchen sie sich ein bestimmtes Musik- oder Textstück aus, mit dem sie ein halbes Jahr lang arbeiten. Diese Aufgabe kann alleine oder als Duo, selten auch als Trio, umgesetzt werden und lässt den Ideen und Vorstellungen der Schüler, das gewählte Stück zu präsentieren, freien Lauf. Die Entstehung der Formen, jegliche Gestik, die Kostüme und Beleuchtung sind den Schülern komplett selbst überlassen. Die Ergebnisse haben die Schüler beim Solo-Abschluss präsentiert.

Eurythmieabschluss in der 12.Klasse: Am Ende des Eurythmieunterrichts, der von Klasse 1 bis Klasse 12 erteilt wird, steht der Eurythmieabschluss. Hier entscheidet sich die Klasse für ein eigenes Projekt, das z.B. die eurythmische Darstellung eines Märchens, eines musikalischen Stückes, oder die Interpretation von Gedichten sein kann und der Schwerpunkt auf den selbständigen Gruppenarbeiten der Schüler und der gemeinsamen Bewegung der Gruppe hat. Hier sollen erworbene Fähigkeiten und kreative Selbstbestimmung im gemeinsamen Tun zusammenfließen. Das Projekt wird dann in einer Aufführung den Schülern und Eltern der Schule präsentiert.

Musik – Hören lernen als soziale Kompetenz

Dem Musikalischen wird an der Schule ein besonderer Raum gegeben. Die Schüler üben durch das Singen, das Flötespielen, das Musizieren in einer Klassengemeinschaft (Klassenorchester) und  klassenübergreifend einerseits das Lauschen und Hören. Dies ist eine wesentliche Grundlage für die Ausbildung sozialer Kompetenzen. Das Musikalische hilft Äußeres zu verinnerlichen, gleichzeitig die Gefühle zu verobjektivieren – ein wesentlicher Entwicklungsschritt hin zum freien Menschen. Andererseits erlernen sie sich musikalisch auszudrücken.

Die Ausbildung des Gefühlslebens, die im Schulalter stattfindet, ermöglicht u.a., sich der Umwelt und anderen Menschen vollumfänglich zuwenden zu lernen.

Es ist uns ein Anliegen, dass die Kinder neben der Flöte auch noch ein weiteres Instrument erlernen, wobei wir den Eltern beratend zur Seite stehen (in Elternabenden und auch in individuellen Gesprächen), welches Instrument in welchem Alter und für welches Kind geeignet sein kann. Die Bindung von Instrumentallehrern an die Schule, v.a. auch die musikalische Nutzung der Räumlichkeiten am Nachmittag wird angestrebt.

Um den Musikunterricht für alle Klassen auch in der Mittelstufe zu verstärken, haben wir im Schuljahr 2020/21 zusätzlich einen Musiklehrer eingestellt.

Die reichen Weimarer Chor- und Orchesterangebote für Kinder und Jugendliche veranlassen uns momentan, Chor- und Orchesterarbeit in der Oberstufe projektartig zu gestalten, als durchgehend anzubieten.

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